Mit
einem Festakt am 01. Oktober 2004 und einem Tag der offenen Tür am
02. Oktober 2004 wurde die Fertigstellung des neuen Cochlear Implant
Centrum und des Hörcentrums Rhein-Main in Friedberg gefeiert.
Nach
einer fünfjährigen Planungs- und 18-monatigen Bauzeit wurde im
Rahmen der Eröffnungs- und Einweihungsfeier das neu erbaute
Rehabilitations- und Hörcentrum Rhein-Main seiner Bestimmung
übergeben.
Zu diesem Anlass konnte der
Hausherr Prof. Dr. Diller etwa 300 Gäste begrüßen. Dazu gehörten
auch die Mitbegründer des CIC Rhein-Main: der ehemalige Direktor des
Zentrums für Hals- Nasen- und Ohrenheilkunde der Universitätsklinik
in Frankfurt Prof. Dr. Christoph von Ilberg, der nach wie vor
Vorsitzender des Kuratoriums des CIC ist und der Direktor der Klinik
für Pädaudiologie und Phoniatrie der Uni-Klinik Frankfurt Prof. Dr.
Volker Gall.
Im
Vordergrund des Festansprache stand der Dank an alle, die zum
Gelingen des Vorhabens beigetragen haben. Da so gut wie keine
staatlichen Zuschüsse für dieses Projekt zur Verfügung standen,
konnte das ca. 2, 8 Millionen teure Haus nur mit der Unterstützung
zahlreicher Stiftungen, Firmen und privaten Sponsoren sowie viel
Elternhilfe realisiert werden. Hervorzuheben ist hier die Aktion
„Stein auf Stein“, eine Aktion der „Kleinen Lauscher“ die damit eine
beachtliche Summe sammeln konnten. Es waren zahlreiche
Einzelaktivitäten der Eltern und immer wieder neue Ideen, die dazu
beitrugen eine Unterstützung für das neue CIC bekommen. Dafür dankte
Prof. Diller allen in besonders herzlicher Weise.
„Durch
das große Engagement und die Begeisterung vieler Menschen ist der
Träger des Hauses der Verein zur Förderung Hörgeschädigter e. V.,
nicht alleine geblieben. Die Steine für den Neubau wurden von vielen
zusammen getragen. Es steht nunmehr allen, die es in Anspruch nehmen
wollen zur Verfügung. Eine Herausforderung und Verpflichtung
zugleich“, wie der Hausherr betonte.
Unter einem Dach findet man auf 1500 qm Wohn- und Nutzfläche neben
den erforderlichen Räumlichkeiten für die CI –Therapie nun
zusätzlich ein Hörcentrum, in dem sich eine Reihe weiterer
Einrichtungen zur Unterstützung von Menschen mit Hörschädigung
befinden. Dazu zählen u. a. eine Arztpraxis, ein
Hörgeräteakustiker, eine Praxis für Logopädie sowie Niederlassungen
der drei Cochlear Implant Hersteller Advanced Bionics, Cochlear und
Med-El.
Auch die Selbsthilfegruppen und Elternvereine sind präsent, um
Betroffenen und Interessierten mit Beratung und Information zur
Verfügung stehen zu können. Insgesamt ist jetzt - ausgehend von der
gesamten audiologischen Diagnostik bei Kindern und Erwachsenen, der
präoperativen audiologischen und pädaudiologischen Diagnostik bis
zur umfassenden Rehabilitation für Erwachsene und Kinder - eine
umfassende Betreuung der Menschen mit Hörschädigung möglich
geworden.
In
schönen, gemütlichen Zimmern können jetzt die Kinder mit ihren
Eltern wohnen. Alle Zimmer sind neu eingerichtet und bieten nun die
Möglichkeit die CI -Therapie unter bestmöglichen Umständen
durchzuführen.
Wesentlich verbessert wurde die audiologische Abteilung. Jetzt
stehen zwei großzügige Audiometrieräume für die Kinder- und
Erwachsenen-Audiometrie zur Verfügung. Zusätzlich können nun auch
BERA - Untersuchungen in einem eigenen Raum durchgeführt werden.
In
der nächsten Zeit wird auch eine ärztliche Versorgung direkt im CIC
möglich sein. D. h. im Sinne einer integrierten Versorgung unserer
kleinen und großen Träger eines oder zwei CI können wir auf kurzem
Weg sehr nach den Wünschen der Betroffenen unser Angebot gestalten.
Die CI - Rehabilitation kann nun tageweise, z. B. 2 - 3 Tage oder
bis zu 5 Tagen mit oder ohne Übernachtung durchgeführt werden. Die
Erwachsenen erhalten eine ambulante Rehabilitation oder nehmen an
einer stationären 3-wöchigen Rehabilitation teil, die in
Zusammenarbeit mit der Klinik am Südpark in Bad Nauheim durchgeführt
wird.
Besonders stolz sind wir, dass wir neben dem CIC noch ein Hörcentrum
Rhein-Main (HCR) eröffnen konnten. Hier ist es uns gelungen alle
drei CI - Firmen mit jeweils einem Büro bei uns aufzunehmen. Dadurch
wird der Kontakt zu den Trägern eines CI noch intensiver werden
können. Für Hörgeräteträger steht nun ein Hörgeräteakustikermeister
mit eigenem Geschäft zur Verfügung. Über die CI - Rehabilitation
hinaus konnten wir eine eigene Logopädische Praxis eröffnen, die ein
zusätzliches Förderangebot machen kann. Abgerundet wird das gesamte
Zentrum durch die Einrichtung einer ärztlichen Praxis.
Mit der Einweihungsfeier konnte nun
das vollendete Werk von allen gebührend gefeiert werden. In diesem
Rahmen war der Schirmherr, der Schauspieler Rufus Beck, selbst eine
besondere Überraschung für alle Gäste. Mit einer Autorenlesung
konnte Herr Beck die Begeisterung des Publikums auf seine Seite
ziehen. Rufus Beck ließ durch seine Art der Darbietung Hören zu
einem wahren Genuss und einem besonderen Erlebnis
werden. Rufus Beck hatte sich um die Verbreitung des Themas Hören
und Hörschädigung in der Öffentlichkeit sehr verdient gemacht und
wurde bereits von der Fördergemeinschaft ‚Gutes Hören’ in diesem
Jahr mit dem „Goldenen Akustikus“ ausgezeichnet. So war es „...
keine Frage, die Schirmherrschaft zu übernehmen“, wie Herr Beck
betonte.
Besonders schön war es, dass zwei „kleine“ Künstler und Träger eines
CIs Davina Huhn und Lukas Keßler durch ihren musikalischen Beitrag -
sie spielten jeweils zwei schöne Melodien auf dem Keyboard - zum
Gelingen des Festes beigetragen haben. Ein überzeugendes Beispiel
für den Erfolg einer CI - Versorgung!
Am Ende einer
stimmungsvollen und sehr beeindruckenden Feier, deren Gestaltung
durch zahlreiche musikalische Beiträge u. a. auch von Kindern mit CI
wesentlich bereichert wurde, übergab der Architekt Herr Kleer dem
Hausherrn im Beisein aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter den
Hausschlüssel.
Anschließend wurde von den Gästen die Zeit genutzt, sich selbst
einen Eindruck vom neuen Gebäudekomplex zu machen.
Der Tag der offenen Tür am Samstag, dem 2. Oktober 2004 bot für
alle Interessierten und Betroffenen eine große Palette an
wissenswerten Informationen. Anhand von Führungen durch die
einzelnen Abteilungen des CIC vermittelten die Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter einen umfassenden Überblick über Angebot und
Arbeitsweise im CIC Rhein-Main und Hörcentrum Rhein-Main.
Anschließend gab es dann die Möglichkeit, mit den Trägern eines CIs
und Therapeutinnen ins Gespräch zu kommen.
Auch für die Kinder wurde ein reichhaltiges Programm angeboten, so
dass die Eltern ihre Kleinen im „Fühlparcour“, beim Schminken oder
anderen kreativen Tätigkeiten gut versorgt wussten.
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