BERA

Der Weg ist das Ziel

Abkürzung für brainstem evoked response audiometry, zu Deutsch Hirnstammaudiometrie - von den Neurologen wird der Ausdruck FAEP (frühe akustische Potenziale) gebraucht. Ein evoziertes Potenzial bezeichnet eine Veränderung im EEG (Hirnstrommessung), die durch externen Reiz - in unserem Fall durch akustische Reize - hervorgerufen wird. Die EEG-Veränderungen können bis 1000 Millisekunden (ms) nach einem Reiz erfolgen, in der Pädaudiologie sind die Veränderungen von 0 bis 12 ms von Interesse (daher auch frühe akustische Potenziale). Die EEG Veränderungen sind aber so gering, dass mit einem speziellen Computerprogramm ein Mittelwert aus 2000 Messungen im Abstand von 1/10 Sekunde gebildet wird.

Die akustischen Reize, also 10 pro Sekunde sind kleine scharfe (akustisch gesehen) Clicks, die in der Lautstärke variiert werden können und rechts und links getrennt gemessen werden. Daher kommt die Gesamtmessdauer von 30 (bangen) Minuten zusammen. Die Reizantwort ist dann vom Computer errechnet eine Kurve, die das Strompotenzial von der Cochlea bis zum Hirnstamm widerspiegelt. Je kleiner der akustische Reiz ist, desto ungenauer wird auch die Auswertung, daher kann man wegen der unvermeidlichen Muskel- und Hirnpotenziale auch kaum Aussagen zwischen 0 und 30 dB Hörschwäche machen.

Die BERA ist also ein gutes Instrument für mittel- hochgradige Hörstörungen. Auf Grund der akustischen Struktur der Clickreize, lassen sich mit der BERA aber nur Aussagen für den Hörbereich von 1000 bis 4000 Hertz machen, im Gegensatz zur Tonschwellenaudiometrie.

Kleine Lauscher

Hessische Elterninitiative zur lautsprachlichen Förderung hörgeschädigter Kinder e. V.

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01.04.2000

 

Bericht
Dr. Christian Wachsmuth