CI und Sport und Flugreisen?!

Der Weg ist das Ziel

Hier sind Auszüge eines Sicherheitsratgebers für den Gebrauch von Cochlea Implantaten, von der British Cochlear Implant Group unter Mitwirkung der führenden Hersteller von Cochlea Implantaten, sowie einiger CI-Teams, entwickelt.


SPORTLICHE AKTIVITÄTEN UND SPIELE

Normale Spielaktivitäten und Nicht-Kontaktsportarten:

(z.B. Tennis, Golf, Federball, Laufen...)

Überträger und Sprachprozessor sollten sicher getragen werden und vor physischen Beschädigungen durch z.B. Schläge, Wasser, Sand... geschützt werden.


Härtere Sportarten:

(z.B. Fußball, Volleyball, Squash...)

Es ist ratsam, die externen Teile des Systems vorher abzulegen.

Oder: externe Teile sichern mit Stirnband oder Tape (eigene Erfahrung!)


Kontaktsportarten:

(z.B. Kampfsportarten wie Boxen, Karate...)

Cochlea-Implantat-Träger sollten nicht an Sportarten teilnehmen, bei denen Verletzungen oder Schläge auf den Kopf wahrscheinlich oder unvermeidlich sind. Bei Sportarten wie Hockey oder Rugby, bei denen ein erhöhtes Verletzungsrisiko besteht, sollte ein Kopfschutz getragen werden und die externen Teile des Systems sollten vorher abgelegt werden.


Sportarten bei denen ein Helm getragen wird:

(z.B. Fahrradfahren, Reiten, Segeln...)

Diese Sportarten sind vertretbar. Ein Helm trägt dazu bei, den implantierten Teil zu schützen. Der Helm sollte von hoher Qualität sein. Möglicherweise muss die Polsterung auf der implantierten Seite angepasst werden. Der Überträger kann entfernt werden, so dass kein direkter Druck auf das Implantat oder die Narbe entstehen kann. Sie sollten dies genau mit Ihrer betreuenden Klinik besprechen.


Schwimmen, Tauchen, andere Wassersportarten:

Diese Sportarten führen in der Regel nicht zu Problemen, wenn die externen Teile vorher abgelegt wurden. Wenn eine Schwimmbrille getragen wird, sollte besonders darauf geachtet werden, daß das Gummiband nicht zu eng über dem implantierten Teil sitzt. Es ist unbekannt, ob beim Tauchen durch den erhöhten Wasserdruck oder anderer medizinischer Risiken eine zusätzliche Gefahr besteht. Deshalb sollten Sie diese Frage zuerst mit Ihrem Arzt besprechen. Zum Segeln und Kanufahren ist ein Helm ratsam.


Gymnastik und Turnen:

Diese Sportarten sollten mit erhöhter Vorsicht betrieben werden. Ein Kopfschutz gibt eine gewisse Sicherheit, auch hier sollten die externen Teile vorher abgelegt werden.

Vermeiden von Beschädigungen:
Denken Sie immer daran, Ihre Ausrüstung vor Wasser, Sand, Staub und dergleichen zu schützen.



Flugreisen

Sicherheitssysteme, wie an Flughäfen, erzeugen Magnetfelder, die die Programmierung des Sprachprozessors beeinflussen können (siehe unten). Diese Sicherheitssysteme warnen mit einem Schild davor, dass Patienten mit Herzschrittmachern nicht durchgehen sollen. Wenn Sie dieses Warnschild sehen, legen Sie den Sprachprozessor ab, schalten ihn aus und fragen, ob sie ihn an der Schranke vorbeireichen dürfen. Zeigen Sie Ihren Patientenausweis, um die Notwendigkeit zu belegen. Auch hier kann das Implantat den Alarm auslösen. Deshalb sollten Sie fragen, ob man Sie manuell vom Genick abwärts prüfen kann. Wenn Sie sich in einem Flughafen mit besonderem Check-in Schalter für Behinderte befinden, sollten Sie diesen benutzen.

Während der Start- und Landephase verlangen manche Fluggesellschaften, dass der Sprachprozessor ausgeschaltet wird, wenn das Signal „Sicherheitsgurte anlegen“ gegeben wird. Während des Fluges ist ein Betrieb des CI-Systems problemlos möglich. Sie sollten jedoch jeder Anweisung, die die Fluggesellschaft im Bezug auf den Gebrauch von Personalcomputern und anderer elektronischer Geräte gibt, folgen.

Kleine Lauscher

Hessische Elterninitiative zur lautsprachlichen Förderung hörgeschädigter Kinder e. V.

www.kleine-lauscher.de

info@kleine-lauscher.de

 

01.01.2001