Im April
2005 wurden unsere Zwillinge Timon und Elric geboren, ca. zwei Jahre
nach Janis – unserem Großen. Janis und Timon sind hörend und quasseln
ohne Ende.
Elric –
der Kleinere von beiden Zwillingen – wurde in seinen ersten drei
Lebensmonaten mehrmals operiert, doch danach schien zunächst alles in
Ordnung zu sein. Er war quicklebendig und fröhlich. Mit 9 Monaten kam
der erste Verdacht auf, dass er nicht optimal hört. Also gab es zunächst
Paukenröhrchen. Erst Wochen später konnte mit Erfolg eine BERA gemacht
werden. Die Diagnose: Schwerhörig, aber er kann mit Hörgeräten in die
Sprache kommen. Im Juli 2006 bekam er seine ersten Hörgeräte und
akzeptierte sie von Anfang an sehr gut. Schon im Herbst kam sein erstes
Wort – und ging wieder. Stärkere Hörgeräte sollten helfen. Im Januar
2008 kam wieder ein neues Wort – und ging wieder. Na ja, bei Janis war
es ähnlich. Aber als nach weiteren 4 Monaten sprachlich keine
Fortschritte zu erkennen waren, begannen wir, uns mit Cochlear
Implantaten auseinander zu setzen. Im Juli 2008 wandten wir uns an die
Uniklinik Mainz, wo nochmals eine BERA gemacht wurde. Ergebnis: an
Taubheit grenzend schwerhörig mit einer Verschlechterung von mehr als 30
dB. Diagnose: Fortschreitende Schwerhörigkeit, das gibt es nur sehr
selten. Im Dezember 2008 wurde Elrics erstes CI eingeschaltet – er war
inzwischen 2 Jahre und 8 Monate alt. Sein 2tes CI bekam er dann im Juni
2009. Insgesamt macht er langsame, aber stetige Fortschritte. Elric hört
selbst leise Geräusche, imitiert sie, kennt und kann schon sehr viele
Wörter und die ersten Sätze kommen. Es fällt ihm schwerer als den früh
implantierten Kindern und es bereitet ihm Mühe, sprechen und zuhören zu
lernen. Aber Elric ist eine Kämpfernatur und gemeinsam werden wir es
schaffen, dass er gut sprechen und seinen Weg finden wird.
Während
der gesamten Zeit bekamen wir in jeder Hinsicht Unterstützung von Anja
Kutrowatz, als Früh- und Einzelförderin, zum einen mit Informationen und
Tipps, aber auch mit aufmunternden und tröstenden Worten. Diese
Unterstützung will ich auch anderen betroffenen Eltern geben, denn es
gibt immer Situationen, in denen man wieder neue Perspektiven und den
Austausch mit anderen braucht.
Norbert Flassak
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Kleine Lauscher
Elterninitiative zur lautsprachlichen Förderung
hörgeschädigter Kinder e. V.
www.kleine-lauscher.de
info@kleine-lauscher.de
23.01.2016
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