Anfang
des Jahres 1997 erblickte unsere erste Tochter Hanna das Licht der Welt.
Unser ganzer Stolz bereitete uns aber gleich Sorgen, denn irgend etwas
stimmte mit ihrer Entwicklung nicht. Im Oktober 1997, also mit 8
Monaten, stand die Diagnose „an Taubheit grenzend schwerhörig“ fest.
Hanna bekam direkt Hörgeräte, die ihr aber leider auch nicht viel
halfen. Mit gerade mal 17 Monaten wurde sie in Frankfurt in der
Uniklinik mit einen CI versorgt. Die Rehabilitation fand in Friedberg im
CIC Rhein-Main statt. Im Sommer 1999 kam unsere zweite Tochter zur Welt.
Hannas Schwester ist normal hörend.
Hanna besuchte drei Jahre lang den Integrativen Kindergarten vor Ort.
Danach ging sie noch ein Jahr in den Waldkindergarten, weil wir sie ein
Jahr von der Schule zurückstellten und ihr - genau wie es bei den
anderen Kindern, die in die Schule kamen, ja auch war - eine neue
Herausforderung bieten wollten. Der Waldkindergarten war für Hanna ein
wunderschönes Jahr. Es hat sie in ihrer Persönlichkeits-entwicklung und
vor allem auch bei der Weiterentwicklung ihres Gleichgewichtsvermögens
sehr unterstützt.
Im März 2004 erhielt Hanna ihr zweites CI. Beide Systeme sind von der
Firma Advanced Bionics. Auf der länger versorgten Seite trägt sie im
Moment noch den Platinum Taschenprozessor, auf der neu versorgten Seite
hat sie den Auria HdO mit der HiRes90K-Elektrode. Da zwischen
Erstimplantation und Zweitimplantation 6 Jahre liegen, haben wir die
Hörbahnung der zweiten Seite intensiv trainiert. Unterstützt hat uns
hier wiederum die Uniklinik Frankfurt und das CIC Rhein-Main.
Mittlerweile möchte Hanna ihr zweites CI auf keinen Fall missen.
Seit September 2004 geht Hanna bei uns im Ort in die Regelschule,
betreut wird sie ambulant durch eine Hörgeschädigtenpädagogin der Schule
am Sommerhoffpark in Frankfurt. Hanna geht gerne in die Schule und hat
viel Spaß dabei.
Durch die Konfrontation mit der Hörschädigung unserer Tochter habe ich
zahlreiche Veranstaltungen rund um den Bereich „Hörschädigung“ besucht
und hierdurch so großes Interesse an diesem Gebiet entwickelt, dass ich
aufbauend auf meine Gymnasiallehrerinnen-Ausbildung eine
Erweiterungsprüfung zur Hörgeschädigtenpädagogin absolviert habe und nun
am Pfalzinstitut für Hörsprachbehinderte in Frankenthal arbeite.
Bei den Kleinen Lauschern bin ich seit Gründung des Vereins im Jahr
1998. Die Arbeit macht mir sehr viel Spaß. Vor allem die Zusammenarbeit
im Vorstand gestaltet sich immer interessant und produktiv.
Ich stehe jederzeit für persönliche Gespräche zur Verfügung und knüpfe
für neue Familien gerne Kontakte zu unserer Familie und auch zu anderen
Familien, die ebenfalls ein CI-Kind haben.
Anja Kutrowatz |
Kleine Lauscher
Elterninitiative zur lautsprachlichen Förderung
hörgeschädigter Kinder e. V.
www.kleine-lauscher.de
info@kleine-lauscher.de
01.07.2010
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